Reallabor Kastanienhof

Der Kastanienhof als Reallabor. Negative Emissionstechnologien, wie die Pyrolyse, werden in der Bestrebung die globale Erwärmung und den Klimawandel aufzuhalten von Forschungseinrichtungen getestet. Die Universität Tübingen arbeitet nun mit dem Kastanienhof in einem Kooperationsprojekt , an einer dieser Zukunftstechnologien. Im Reallabor wird die Pyrolyse getestet.

„Pyrolyse ist die sauerstofffreie Umwandlung von Kohlenstoffverbindungen in Pflanzenkohle. Der Prozess läuft weitgehend emissionsfrei ab und hat eine negative CO2-Bilanz, dabei entsteht auch Energie in Form von Wärme“, sagt Professorin Dr. Michaela Dippold (Lehrstuhl für Geosphären-Biosphären Wechselwirkungen und Sprecherin des neuen Exzellenzclusters TERRA).

Das Reallabor zur Pyrolyse befindet sich auf dem Kastanienhof in Bodelshausen. Dort betreibt die  AiS  seit 2025 eine Pyrolyse-Anlage. Hier können nun wissenschaftliche Erkenntnisse unter realen Bedingungen erprobt werden. Die Wissenschaftler wollen erforschen in welchen Kombinationen  Pflanzenkohle mit Nährstoffen und mit Mikroorganismen beladen werden kann, so dass sie nicht nur  als Bodenverbesserer sondern auch als Dünger dienen kann.

Der Kastanienhof besitzt die entsprechende Ausstattung, um auf einer Skala mittlerer Größe Düngemengen herzustellen. Im Anschluss können großflächige Versuche folgen. Getestet werden kann der gewonnenen Dünger im kleineren Stil geht direkt auf dem Kastanienhof. Auch im Botanischen Garten der Universität, der ebenfalls an diesem Kooperationsprojekt beteiligt ist, gibt es Testmöglichkeiten, wie auch an der Universität Hohenheim. Darüber hinaus können kleine Gartenbauversuche direkt vor der Tür des Geo-Umweltzentrums (GUZ) durchgeführt werden – dort sollen  im Rahmen des TERRA Future Labs auch kleine Anbauflächen geschaffen werden.

Die Herstellung von Holzkohle mittels Pyrolyse ist bereits seit mehreren Jahrhunderten bekannt. Durch die Verknappung und Verteuerung fossiler Brennstoffe, den wachsenden Energiebedarf und den durch Treibhausgase beförderten Klimawandel ist das Interesse an diesem Verfahren in letzter Zeit stark gestiegen.

Quelle: Newsletter der Eberhard Karls Universität Tübingen

Zurück

KBF-News